Bewegung – Körperpflege mal anders

Beim Begriff Körperpflege kommen einem meistens sofort irgendwelche Anti Aging Cremes, Lotionen oder andere „Kosmetika“ in den Sinn. Auch die Zahnpflege gehört offiziell dazu und kann durchaus als Vorreiter der täglichen Hygiene und Pflege gesehen werden.

Eines aber wird beim Thema Körperpflege so gut wie nie erwähnt: Bewegung, Ernährung und Stressmanagement! Dabei haben alle drei einen unglaublich großen Effekt auf die Gesundheit des ganzen Körpers, auch der Haut. Diese Themen sollten in ihrer Wichtigkeit mindestens auf eine Stufe mit der Zahnpflege gestellt werden. Und weit vor die Körperpflege von Haut und Haaren mit Cremes und Co.

In dem ersten Teil meiner kleinen Reihe zu dem Thema beschäftige ich mich mit Bewegung. Dabei versuche ich euch näher zu bringen, warum Bewegung so wichtig ist und was tägliche Bewegung für deine Gesundheit tun kann. Darüber hinaus versuche ich dir, lieber Leser, Ideen zu geben wie du diese bewegte Form der Körperpflege umsetzen kannst.

Körperpflege wie man sie kennt

Wenn man auf der Straße fragen würde, was die Menschen unter Körperpflege verstehen, wären die Antworten sehr wahrscheinlich relativ eindeutig. Die meisten würden darunter die Pflege der Haut, Nägel und Haare verstehen. Ein paar würden die Zähne noch nennen. Das ist auch richtig so – wenn man nach der offiziellen Definition geht. Die besagt, dass Körperpflege die Pflege der Haut und was daran hängt ist sowie die Zahn- und Mundpflege.

Warum das aber eine Definition ist, die dem Begriff Körperpflege nicht wirklich gerecht wird, werde ich euch zeigen. Nicht falsch verstehen, das sind natürlich auch wichtige Themen. Die Haut ist unser (mit Abstand) größtes Sinnesorgan und deren Pflege wichtig. Für diese Pflege spielen neben regelmäßiger Grundhygiene (Waschen nicht vergessen!) aber Themen wie Ernährung, Bewegung und Schlaf eine viel größere Rolle als Cremes und Lotionen mit Bestandteilen wie seltenen Erden oder Pflanzenextrakten. Auch wenn Kosmetikunternehmen nicht müde werden euch etwas anderes einzutrichtern.

Der Körper ist mehr als die Haut

Wer würde schon auf die Idee kommen unter dem Begriff Körper nur die Haut und ihre Anhängsel, sowie den Mundbereich zusammenzufassen. Wenn man genauer darüber nachdenkt wohl niemand. Denn natürlich besteht der Körper aus mehr als nur seiner „Oberfläche“.

Sehr grob zusammengefasst kann man sagen er besteht darüber hinaus aus folgenden Bausteinen. Dem Nervensystem mit Gehirn, Nerven und allerlei Sensoren und „Sinnen“. Dem Verdauungssystem mit Magen, Darm und sehr vielen Hormonen. Und dem Muskel-Skelett System mit Muskeln, Knochen, Sehnen und Gelenken. Eigentlich auch noch dem Herz-Lungen System mit Atemtrakt und Blutgefäßen. Aufgrund dem Einfluss von den zwei vorherigen System darauf, werde ich es aber der Einfachkeit halber dort mit zusammenfassen.

Heute will ich euch dabei zeigen, wie ihr mit Bewegung das Muskel-Skelett System pflegen könnt und so einen sehr wichtigen Beitrag zu eurer (im Idealfall) täglichen Körperpflege leistet.

Warum ist tägliche Bewegung wichtig?

Bevor ich euch zeige, wie ihr Körperpflege in Form von Bewegung umsetzen könnt, will ich klarstellen warum das überhaupt wichtig ist.

Wie gerade erwähnt ist das Muskel-Skelett System ein sehr wichtiger Bestandteil des Körpers. Ohne dieses System können wir unseren Körper nicht bewegen. Und was passiert, wenn man den sogenannten Bewegungsapparat vernachlässigt, zeigt sich an vielen Beispielen der modernen, westlichen Gesellschaft. In dieser Gesellschaft bewegen wir uns nämlich immer weniger. Immer mehr Aktivitäten finden im Sitzen statt ohne regelmäßige Bewegung zwischendurch. Egal ob Arbeit im Büro und Homeoffice, Essen an Tischen, Fahrten von A nach B in Auto und Bahn oder zuhause auf dem Sofa entspannen.

Das führt dazu, dass Muskeln nicht benutzt, Gelenke nicht bewegt und Knochen nicht belastet werden. Mit Effekten, die leider immer mehr als „normal“, „altersbedingt“ oder „unausweichlich“ abgetan werden.

Was rastet, das rostet

Typische Probleme die durch wenig „Körperpflege“ in Form von Bewegung entstehen sind Schmerzen. Durch das viele Sitzen und einseitige Belastungen bei der Arbeit und im Alltag zum Beispiel im Rücken. Rückenschmerzen werden mittlerweile als neue Volkskrankheit klassifiziert. Sie sind nicht nur unangenehm für den Leidtragenden sondern verursachen für das deutsche Gesundheitssystem und die Wirtschaft auch Kosten in Milliardenhöhe.

Solche Schmerzen entstehen dabei meist aus einem Zusammenspiel von mehreren Gründen. Zum einen verbringen wir viel Zeit in Positionen oder Bewegungen, die auf den Rücken (vor allem wenn er untrainiert ist) ungünstige Belastungen wirken lassen. So entstehen oft auch Ungleichgewichte zwischen einzelnen Muskeln oder Körperbereichen. Zum anderen ist der Muskel-Skelett Apparat für Bewegung gemacht. Statische Positionen nehmen den Muskeln ihr „Lebenselexier“. Das alles führt zum Gleichen Ergebnis. Das Gehirn versucht uns mit dem Schmerz vor der drohenden Gefahr durch die fehlende Bewegung oder einseitige Belastung zu warnen. Denn nichts anderes ist Schmerz: Ein Warnsignal und eine Handlungsaufforderung!

Aus den gleichen Gründen entstehen Schmerzen zusätzlich oft auch in Gelenken wie den Knien und den Schultern oder Bereichen wie dem Nacken.

Auch Beweglichkeit und Kraft leiden unter Bewegungsmangel

Ein weiteres Problem, dass durch zu wenig Bewegung entsteht ist Steifheit. Das kann entweder ein subjektives Gefühl von Steifigkeit sein bei eigentlich guter Beweglichkeit des Körpers (oft im Zusammenhang mit Schmerzen). Oder tatsächliche Einschränkungen der Beweglichkeit. Diese Steifheit macht sich dann oft im Alltag, Beruf oder Sport bemerkbar. Bestimmte Bewegungen können dann nicht oder nur schwer ausgeführt werden. Zum Beispiel zum Boden bücken, sich im Auto umschauen oder Überkopfbewegungen im Sport, nur als Beispiele.

Vor allem mit höherem Alter macht sich auch der Abbau von Kraft bemerkbar, der durch fehlende Bewegung im Alltag und vor allem zu geringe Belastung im Alltag und Sport beschleunigt wird. Spürbar ist dieser Kraftverlust in immer anstrengender werdenden Bewegungen in aktiven Berufen, der Ausübung von Sport oder sogar Alltagsbewegungen wie Treppensteigen oder die Kinder/Enkel auf den Arm nehmen.

Was tägliche bewegung für uns tun kann!

Zum einen die negativen Punkte, die ich gerade beschrieben habe verbessern, oft ganz beseitigen und vor allem sie vorbeugen. Wenn du also bereits Schmerzen in Gelenken hast oder steif und kraftlos bist, dann kann tägliche Bewegung – richtig dosiert und passend ausgewählt – diese Probleme bekämpfen und oft ganz aus der Welt schaffen.

Denn es gibt keine einfachere, günstigere und wirkungsvollere Medizin auf dieser Welt als Bewegung (neben gesunder Ernährung, mehr dazu im nächsten Teil der Reihe). Wenn du aktuell noch keine solchen Probleme hast solltest du Körperpflege in Form von täglicher Bewegung aber trotzdem in deine Routine mit aufnehmen. Denn regelmäßige Bewegung kann all diese Probleme wunderbar vorbeugen. Wenn du dich oft und vor allem gezielt bewegst, dann ist es deutlich weniger wahrscheinlich, dass du Schmerzen bekommst. Und selbst wenn, sind sie meistens deutlich schneller wieder weg. Auch ist es dann weniger wahrscheinlich, dass deine Beweglichkeit stark abbaut und du dich steif fühlst oder deine Kraft zu stark abnimmt. Vor allem im Alter.

Ein weiterer Vorteil von täglicher Bewegung als Körperpflege ist, dass Bewegung glücklich macht. Dass liegt daran, dass durch Bewegung Endorphine wie Serotonin ausgeschüttet werden. Also Botenstoffe und Hormone, die das Glpcksgefühl steigern.

Warum bewegung eine bessere Körperpflege ist, als Cremes und Lotionen

An dieser Stelle will ich noch mal erwähnen, dass ich nicht gegen „klassische“ Körperpflege bin. Wer Probleme mit trockener Haut, spröden Haaren oder anderen Problemen der Körperoberfläche hat, dem können passende Produkte in vielen Fällen helfen. Und grundlegende Körperhygiene als tägliches Ritual sollte natürlich selbstverständlich sein.

Und trotzdem sollten wir unter Körperpflege auch tägliche Bewegung verstehen und es in die Definition dieses Begriffes mit aufnehmen.

Der größte Grund dafür ist der, den ich Anfangs angesprochen habe. Der Körper besteht nicht nur aus Haut, Haaren und dem Mund, sondern aus so viel mehr. Und wenn wir uns auch im Alter noch schmerzfrei von A nach B bewegen können wollen, unsere Enkel noch hochheben wollen oder die heruntergefallene Gabel aufheben wollen, dann müssen wir anfangen Bewegung als Teil der täglichen Körperpflege zu betrachten.

Aber es gibt noch weitere Gründe, die noch viel mehr mit Körperpflege, wie sie sonst verstanden wird zu tun haben. Denn tägliche Bewegung kann sehr viel für unsere Erscheinung und für die Gesundheit unserer Haut und was dazu gehört tun!

Bewegung als Anti Aging Mittel

Da wäre zum einen die Tatsache, dass Bewegung die Durchblutung fördert. Das ist aus mehreren Gründen wichtig. Zum einen sorgt eine bessere Durchblutung grundsätzlich für eine bessere Versorgung mit Nährstoffen. Und die brauchen wir für gesunde Körperzellen. Also auch für eine gesunde Haut. Wer sich also mehr bewegt, vor allem den ganzen Körper, der ernährt auch die Haut mehr und verbessert so deren Erscheinungsbild. Zum anderen sorgt eine höhere Durchblutung für einen besseren Abtransport von Stoffwechselprodukten. Die sind zwar nicht giftig oder dergleichen, können aber durchaus für „Stress“ sorgen wenn sie lange in Zellen beziehungsweise Muskeln verweilen. Auch das kann sich positiv auf das Erscheinungsbild auswirken.

Natürliche Körperstraffung

Der nächste Punkt ist ein Wunschthema vieler Frauen: Körperstraffung. Oft wird versucht das mit diversen Cremes oder anderen modernen Technologien zu erreichen. Die einfachste Methode ist und bleibt aber Krafttraining! Wer seine Muskeln trainiert, der fördert nicht nur deren Kraft, sondern auch die Form der Muskeln. Sie werden definierter und straffer. Und dadurch auch die Haut, die darüber liegt. Natürlich spielt auch der Verlust von Körperfett bei diesem Thema eine wichtige Rolle, je nachdem wie viel Unterhautfett man hat sieht man natürlich mehr oder weniger von den strafferen Muskeln. Aber auch hier hilft tägliche Bewegung grundsätzlich. Wenn es ums Thema Krafttraining geht ist es wichtig auf folgendes hinzuweisen: Es sollte anstrengend sein! Nehmt also ruhig viel Gewicht in die Hand (oder die Beine) beim Training. Natürlich muss dabei die Technik der Übungen stimmen. Am besten den qualifizierten Trainer von nebenan um Rat bei der Ausführung fragen.

Ein weiterer Punkt ist, dass Bewegung generell aber vor allem in Form von Training Glückshormone ausschüttet. Diese sind nicht nur generell gesund für den Körper und damit auch dessen Erscheinungsbild. Sie helfen es auch Stress zu reduzieren. Und chronischer Stress, wie er heutzutage leider normal ist, ist eine Belastung für den ganzen Körper. Das zeigt sich auch im äußeren Erscheinungsbild.

Bewegung in die tägliche Körperhygiene einbauen

Jetzt wisst ihr, warum tägliche Bewegung so wichtig ist und warum sie als legitime Körperpflege zählen darf und sollte. Da stellt sich nun natürlich die Frage, wie man diese Bewegung nun am besten in den Alltag einbaut. Das schöne hierbei ist: der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt.

Denn grundsätzlich gilt, dass alles an Bewegung erst mal gut ist! Natürlich hilft es aber die Bewegung als Teil der Körperhygiene geziehlt anzugehen. Dafür habt ihr mehrere Möglichkeiten.

Alltagsbewegung

Zum einen kann man allgemeine Bewegung versuchen so oft wie möglich in den Alltag einzubauen. Das wären Aktivitäten, wie Spazieren gehen, Einkaufen gehen, die Treppen anstatt den Aufzug nehmen, Wandern oder mit Freunden im Park spielen (Federball zum Beispiel oder ein anderer Ballsport).

Grundsätzlich sollten das alles Aktivitäten sein, die sich nicht nach bewusstem Training anfühlen, Spaß machen und sich leicht in den Alltag einbauen lassen. Ein gutes Ziel ist es dabei sich vorzunehmen eine bestimmte Anzahl an Schritten an einem Tag zu schaffen. 10.000 Schritte ist das klassische Soll, das man aus gesundheitlichen Gründen täglich schaffen sollte. Wem das am Anfang aber zu viel ist, der kann auch mit 5.000 Schritten pro Tag starten und sich von da spielerisch steigern.

Bewegungspausen

Zum anderen kann man kleine, gezielte Bewegungspausen in den Alltag einbauen, in denen man bewusst bestimmte Körperteile bewegt, mobilisiert oder dehnt. Oder sogar kräftigt. Dabei reichen Pausen zwischen der Arbeit oder anderen Betätigungen von 2-5 Minuten schon vollkommen aus um einen positiven Effekt zu erreichen. So kann man in diesen Bewegungspausen zum Beispiel bestimmte Gelenke bewegen und mobilisieren. Den Nacken, die Handgelenke oder Sprunggelenke zum Beispiel. Auch Dehnungen von Körperbereichen wie der Hüfte oder den Schultern machen in diesen Pausen Sinn. Besonders, wenn man im Alltag und Beruf viel sitzt! Wer hierfür konkrete Ideen braucht, der kann gerne mal einen Blick auf meine Instagram Seite werfen. Dort findet ihr passende Bewegungsideen.

Bewusstes Training

Ein weiterer Punkt mit dem ihr Bewegung für eure Körperhygiene einbauen könnt sind gezielte Trainingseinheiten. Das kann Ausdauertraining sein, bewusstes Training der Beweglichkeit oder Krafttraining. Oder eine Mischung aus allen drei. Es sollte im Idealfall ohnehin jeder dieser Leistungsaspekte trainiert werden, denn alle sind wichtig für die Gesundheit. Und vor allem das gesund alt werden.

Wenn du dir hierfür gerne professionelle Beratung holen willst, dann schreib mir doch einfach eine Email unter info@lukas-alverdes.de oder gehe auf mein Kontaktformular und erzähle mir was du gerne erreichen willst und wie ich dir dabei helfen kann.

Im nächsten Teil der Reihe rund um Körperpflege neu gedacht wird es um das Thema Ernährung gehen und wie sie mit der Körperpflege zusammenhängt.