Ernährung – Körperpflege mal anders

Ernährung ist für die Gesundheit unseres Körpers zusammen mit Bewegung und Stressmanagement eine der drei großen Säulen. Und doch wird beim Thema Körperpflege auch die Ernährung noch unterschätzt.

Im letzten Artikel meiner Körperpflege Reihe hatte ich darüber geschrieben, warum tägliche Bewegung und Training als Körperpflege gelten sollten. Und wie viel mehr Bewegung für die Gesundheit von Haut und Haaren sowie dein Äußeres generell tun kann, verglichen mit den meisten Cremes und Lotionen.

Dieses Mal beleuchte ich die zweite Säule die unsere Gesundheit maßgeblich beeinflusst etwas genauer: unsere Ernährung! Dabei zeige ich euch warum die Ernährung einen so großen Einfluss auf unser Äußeres und unsere Gesundheit generell hat. Und wie eine gesunde Ernährung aussehen sollte.

Warum Ernährung so wichtig ist

Schauen wir uns zuerst an, warum Ernährung einen so großen Einfluss auf die Gesundheit des Körpers hat. Aber auch auf das äußere Erscheinungsbild!

Grundsätzlich bringt uns Nahrung erst einmal Energie, die wir zum Überleben brauchen. Ich denke das sollte jedem bewusst sein. Hier fängt Ernährung aber bereits an den Körper positiv und negativ beeinflussen zu können.

Wenn zu wenig Energie vorhanden ist

Ohne genügend Energie in Form von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweiß aufzunehmen können wir nicht überleben. Wer hart an der Grenze lebt hat wahrscheinlich nicht nur mit Untergewicht zu kämpfen, auch körperliche Funktionen leiden darunter. Jede Zelle unseres Organismus benötigt Energie, die letzten Endes aus der Nahrung kommt. Wir können zwar Energie im Körper speichern in Form von Fett (sehr große Speichermöglichkeit), Protein (mittelgroßer Speicher in Form unserer Muskeln, die wir aber eigentlich nicht angreifen wollen) und Kohlenhydraten (eher kleine Speichermöglichkeit).

Doch bei zu wenig Nahrungsaufnahme sind diese Speicher irgendwann erschöpft und essentielle Körperfunktionen fangen an darunter zu leiden. Das wirkt sich natürlich sehr negativ auf die Gesundheit aus und ein unterernährter Körper wird keine schöne Haut oder Haare besitzen. Aufgrund der fehlenden Energie für die Körperzellen aber auch aufgrund der fehlenden Mikronährstoffe. Mehr dazu später.

Wenn zu viel Energie vorhanden ist

In der westlichen Gesellschaft haben wir (glücklicherweise) kein großes Problem mit Unterernährung. Unser viel größeres Problem ist, dass wir im Durchschnitt zu viel Essen. Besonders von sehr energiereichen Lebensmitteln mit wenig Sättigungsgrad wird zu viel gegessen. Die Rede ist hier vor allem von Produkten mit viel rafiniertem Zucker oder instriellen Fetten.

Dieser Überschuss an Energie, den wir durch unsere Ernährung anhäufen führt zwangsläufig zu Übergewicht. Weltweit sind mehr als 25% der Menschen zu dick, in Deutschland (wie in vielen anderen westlichen Nationen) sogar knapp 60%. Hier sprechen wir von einem Body Mass Index (BMI) über 25, also leichtem Übergewicht. Einen BMI über 30, also Fettleibigkeit, haben immer noch über 25% der Deutschen!

Diese Fettleibigkeit aufgrund unserer Ernährung (und zu wenig Bewegung) bringt für die Gesundheit aber auch für das Äußere gravierende Folgen mit sich. Übergewicht ist ein Maßgeblicher Risikofaktor für diverse Krankheiten wie Diabetis, koronare Herzerkrankungen, Schlaganfälle oder Leberschäden um nur ein paar zu nennen. Dahingehend ist Übergewicht ein maßgeblicher Risikofaktor für eine frühere Sterblichkeit!

Schlechte Ernährung, schlechte haut

Was das äußere Erscheinungsbild betrifft, also das Hauptthema wenn es um die eigentliche Definition von Körperpflege geht (siehe mein letzter Artikel der Reihe für mehr Details), hat dieses zu viel an stark verarbeiteten Lebensmitteln und das Übergewicht auch sehr negative Auswirkungen.

Viel raffinierter Zucker und viele industrielle Fette wie Transfette erhöhen im Körper zum Beispiel die Entzündungswerte. Diese Entzündungen belasten wiederum den ganzen Körper, also auch Haut, Haare und Zahnfleisch. So sind sie ein großer Versursacher von unschönen Dingen wie Pikel, Akne, Ekzeme oder Empfindlichkeiten.

Das kommt daher, dass diese stark verarbeiteten Lebensmittel die ganze Magen-Darm-Flora beeinträchtigen wenn man sie in großen Mengen konsumiert. Vor allem können sie die Bakterien, die unseren Darm bevölkern und maßgeblich unsere Verdauung steuern negativ beeinflussen. Indem sie die guten schwächen und es nicht so guten Bakterien ermöglichen sich dauerhaft anzusiedeln.

Durch diese geschwächte Darmflora wird ein wahrer Dominoeffekt im ganzen Körper verursacht. Mit schlechter Haut oder entzündetem Zahnfleisch als einer möglichen Folge.

Zu wenig Mikronährstoffe und Ballaststoffe

Ein weiterer großer Nachteil der westlichen Ernährung ist, dass wir sehr viele „leere Kalorien“ zu uns nehmen. In vielen Produkten wie Weißbrot, Fertiggerichten oder Nachspeisen sind fast ausschließlich Makronährstoffe. Also Kohlenhydrate, Fette und Proteine. Wenn wir mit diesen Produkten unseren täglichen Energiebedarf decken, so fehlen uns am Ende des Tages wichtige Nährstoffe. Nämlich die Mikronährstoffe, also Vitamine, Mineralien und sekundäre Pflanzenstoffe sowie Ballaststoffe.

Wir laufen in der heutigen Gesellschaft zwar selten Gefahr diese Stoffe in so geringem Maß zu bekommen, dass unsere Gesundheit akut kritisch davon bedroht wäre. Aber in sehr vielen Fällen nehmen wir so wenig davon auf, dass es gesundheitliche Folgen mit sich bringt. Darunter schlechtere Regeneration, schlechte Haut und Bindegewebe, ein eingeschränktes Immunsystem sowie Magen Darm Erkrankungen und Probleme um nur einige zu nennen.

Bei chronisch niedriger Ballaststoffaufnahme ist beispielsweise das Risiko an Darmkrebs zu erkranken erhöht. Ein Vitamin D Mangel, der in unseren Breitengraden aufgrund der geringeren Sonneneinstrahlung weit verbreitet ist, sorgt beispielsweise für ein schwächeres Immunsystem. Und ein Vitamin C Mangel kann sich ebenfalls negativ auf das Immunsystem aber auch negativ auf die Haut auswirken, da es essentieller Bestandteil des für das Bindegewebe so wichtigen Kollagens ist.

Zudem brauchen wir viele Vitamine und Mineralien für wichtige Prozesse im Körper. Die Produktion von Hormonen läuft oft nur unter Beteiligung von Vitaminen und damit das Nervensystem gut funktionieren kann braucht es genügend Mineralien wie Natrium oder Calcium.

Auch hier ist es zwar so, dass wir selten so wenig aufnehmen, dass wir akut lebensbedroht sind. Doch wir nehmen oft so wenig zu uns, dass unser Körper immer auf „Reserve“ läuft. Das ist langfristig erschöpfend und ungesund für den Körper.

Wie eine gesunde Ernährung aussehen kann

Um unserem Körper also täglich die Pfelge zu geben, die er verdient – nicht nur für Haut, Haare und Zähne sondern für den ganzen Körper – ist also eine gesunde Ernährung wichtig. Wie sollte so eine gesunde Ernährung aber aussehen? Das kann eine verwirrende Frage sein, besonders wenn man im Internet oder im Buchladen danach sucht. Immerhin gibt es gefühlt unendlich verschiedene Ansätze was man für die eigene gesundheit Essen soll. Oder eben was man weglassen soll. Von Ernährungsansätzen die einiges komplett weglassen, wie Low Carb, fettfreie oder vegane Ernährung bis hin zu Ansätzen, die rein auf basische Lebensmittel setzen ist wirklich alles vertreten.

Die Grundbausteine unserer Ernährung

Viel Gemüse

Egal welchem Ernährungszweig man folgt, eine Sache haben fast alle großen Theorien für gesunde Ernährung gemeinsam: Viel Gemüse!

Und das ist auch die eine große Gemeinsamkeit, die von so gut wie allen Studien bestätigt wird. Der Konsum von viel Gemüse sollte der Grundbaustein einer gesunden Ernährung sein. Das lässt sich auch leicht erklären, denn Gemüse bringt unzählige gesundheitliche Vorteile mit sich.

Zum einen besitzt Gemüse eine extrem hohe Nährstoffdichte, hat also sehr viele Vitamine, Mineralien und sekundäre Pflanzenstoffe auf relativ wenig Kalorien. Alle drei Nährstoffklassen bringen dabei extrem viele Vorteile für den Körper mit sich. Sind gut für unsere Organe, unseren Stoffwechsel, unser Muskel-Skelett-System und natürlich auch unsere Haut und Haare. Hinzu kommt, dass Gemüse in der Regel viele Ballaststoffe hat. Wie bereits beschrieben sind diese sehr wichtig für unsere Darmgesundheit.

Diese Kombination aus hoher Nährstoffdichte, wenig Kalorien und vielen Ballaststoffen macht Gemüse doppelt gesund für Übergewichtige. Denn es sättigt sehr stark ohne uns viel Energie zu geben. Eine Ernährung die vor allem auf Gemüse basiert, hilft also definitiv beim Abnehmen!

Als Faustregel sollte man versuchen am Tag mindestens 3, besser 5-6 Portionen Gemüse (und Obst, mehr dazu gleich) zu sich zu nehmen. Eine Portion entspricht dabei in etwa der Größe der eigenen, geballten Faust.

Moderat viel Obst

Obst sollte auch Teil einer gesunden Ernährung sein. In den Empfehlungen wird meistens von X Portionen Obst und Gemüse am Tag für die Gesundheit gesprochen. Das kann aber etwas irreführend sein, da die meisten Menschen lieber Obst als Gemüse essen. Immerhin schmeckt es durch seinen in der Regel höheren bis hohen Fruktose Anteil meistens sehr süß und gut.

Gemüse sollte aber definitiv den Löwenanteil dieser Empfehlung ausmachen. Wenn es also heißt 5 Portionen Obst und Gemüse am Tag, dann sollten davon mindestens 3 Portionen Gemüse sein.

Obst bringt zwar auch sehr viele Vorteile mit sich – auch hier stecken viele Vitamine, einige Mineralien und andere gesunde Stoffe drin – doch bringt Obst deutlich mehr Kalorien mit sich. Für eine sehr sportliche Person ist das weniger ein Problem, da diese Kalorien in Form von Fruktose vestoffwechselt werden. Vor allem wenn man Abnehmen will, sollte man es mit dem Obst aber nicht übertreiben.

Ausreichend Wasser

Ein weiterer Grundbaustein einer gesunden Ernährung ist es genügend Flüssigkeit zu trinken! Im Ideallfall ist damit Wasser gemeint oder andere Flüssigkeiten, die dem Körper keine Kalorien bringen. Tee wird meistens dazu gezählt, Kaffe teilweise auch wenn er ungesüßt und ohne Milch ist.

Genügend Flüssigkeit ist deshalb so wichtig, da unser Körper zu über 60% aus Wasser besteht! Wasser ist also tatsächlich unser Lebenselexier. Bereits eine leichte Dehydration von 2% des Körpergewichts kann sich spürbar auswirken in Konzentrationsschwächen oder weniger körperlicher Leistungsfähigkeit. Und dieser Wert ist schnell erreicht, wenn man nicht aufpasst! Bei einer 70kg schweren Person entspricht das einem Wasserverlust von ca 1,4 Litern. Klingt erstmal viel, wenn man aber weiß dass der Körper bei mäßiger körperlicher Betätigung oft schon ca 1 Liter Wasser pro Stunde verliert kann das beim Training, in einem anstrengend Alltag oder im Sommer schneller passieren, als man denkt.

Um auch hier wieder zum Thema Körperpflege in seiner offiziellen Definition zurück zu kommen: Ausreichend Wasser zu trinken wirkt sich sehr positiv auf das Aussehen von unserer Haut aus, da unsere Zellen eben zum Großteil aus Wasser bestehen.

Bei der Menge an Wasser, die man trinken sollte scheiden sich oft die Geister. Grundsätzlich sollte man aber unabhängig von Alter, Geschlecht und Aktivität mindestens 1,5 L Wasser pro Tag trinken. Aber das ist wirklich das absolute Minimum! Besser man trinkt jeden Tag ca 2,5-3L Wasser. Zusätzlich sollte man für jede Stunde Sport oder Aktivität einen zusätzlichen Liter trinken!

Die Energieträger unserer Ernährung

Jetzt zu den etwas kontroverseren Lebensmitteln: Unseren Makronährstoffen. Sie bringen uns Energie aber auch viel Streit. Denn die einen wollen Fette, die anderen wollen Kohlenhydrate aus der Ernährung verbannen. In meinen Ernährungsratgebern zu dem Thema bin ich bereits darauf eingegangen, dass weder Fette noch Kohlenhydrate böse sind. Und wie nützlich Proteine sein können. Jetzt beleuchten wir ein wenig, wie man sie in eine gesunde Ernährung einbinden kann!

Genügend Proteine

In einem meiner letzten Blogbeiträge hatte ich bereits beschrieben, wie wichtig Proteine sind. Und dass Eiweiß von den Makronährstoffen der wichtigste sein sollte und von den meisten Menschen bewusster konsumiert werden sollte.

Denn Proteine, um es noch einmal kurz zusammenzufassen, bringt viele Vorteile mit sich. Es ist sehr sättigend und verbraucht beim Verdauen die meiste Energie, was es für alle die Abnehmen wollen sehr sinnvoll macht in größeren Mengen zu essen. Es unterstützt den Muskelaufbau, was für den Alltag, den Sport, die Arbeit vieler Menschen aber vor allem auch das Alter extrem wichtig ist!

Wie sehen nun gesunde Proteine aus? Grundsätzlich sind die klassischen Eiweißquellen Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte, Milchprodukte und Eier. Weniger klassische aber vor allem für Veganer und Vegetarier extrem wichtige Quellen sind Insekten, Bohnen und andere Hülsenfrüchte sowie Tofu, Tempeh und Seitan. Und viele Menschen profitieren sehr wahrscheinlich von der Einnahme von Eiweiß Shakes.

Bei der Auswahl gilt es grundsätzlich natürlich den individuellen Präferenzen zu folgen. Darüber hinaus sollten die Eiweißquellen so unverarbeitet wie möglich sein und qualitativ so hochwertig wie möglich. Bio und zertifizierte Aufzuchtbetriebe oder Kulturen sind hier immer vorzuziehen!

Fleisch ist dabei definitiv nicht per se böse und aktuelle Studien zeigen auch, dass moderater Fleischkonsum gesundheitlich kein Problem zu sein scheint. Wichtig ist und bleibt unterm Strich ein hoher Gemüseanteil in der Ernährung.

Die menge machts

Was die Menge angeht sollte man ca 1-2 Portionen Eiweiß pro Mahlzeit einplanen oder ingesamt 4-6 Portionen täglich. Hier gilt grundsätzlich, dass sehr aktive Personen mehr Eiweiß einplanen sollten. Eine Portion entspricht dabei übrigens in etwa der Menge an eiweißreichem Lebensmittel, die dem Volumen unserer Handfläche entspricht.

Oft hört man bei Eiweiß auch Gramm Angaben. Als absolutes Minimum sollte man dabei 0,8g pro Kilogramm Körpergewicht zu sich nehmen. Besser als Ottonormalbürger 1,2-1,6g pro kg. Und wer Sport treibt, vor allem Krafttraining und Muskeln aufbauen will, oder abnehmen will, der darf und sollte ruhig auf 2g pro kg Körpergewicht oder mehr gehen.

Gesunde Kohlenhydrate

Kohlenhydrate sind, wie ich mittlerweile schon öfter beschrieben habe, ein zwiespältiges Thema. Alle Kontroverse mal beiseitegeschoben will ich heute zeigen, wie man gesunde Kohlenhydrate in die Ernährung einbauen kann.

Dabei können Kohlenhydrate einige gesundheitliche Vorteile mit sich bringen. Zum einen sind sie ein schneller Energieträger. Vor allem, wenn man viel Sport betreibt ist das ein nicht zu unterschätzender Faktor! Denn das schnelle Auffüllen der Kohlenhydratspeicher in der Muskulatur kann die Regeneration nach dem Training unterstützen! Zudem haben Kohlenhydrate durch das Insulin, das der Körper bei deren Verstoffwechselung ausschüttet, einen sehr anabolen Effekt. Sie können also für das Muskelwachstum sehr hilfreich sein. Und wie wichtig Muskelwachstum ist, könnt ihr hier gerne noch einmal nachlesen!

Darüber hinaus bringen gesunde Kohlenhydrate meistens auch Ballaststoffe mit sich. Können also sehr sättigend sein und gesund für unseren Darm.

Worauf sollte ich also achten? Gesunde Kohlenhydrate, das sind vor allem sogenannte langkettige Kohlenhydrate. Denn diese werden von der Verdauung langsamer verarbeitet, bringen meistens mehr Ballaststoffe und auch mehr Mikronährstoffe mit sich. Dabei gilt die Grundregel: Je weniger verarbeitet, desto besser!

Beispiele für gesunde Kohlenhydrate sind: Vollkornprodukte (hier ist darauf zu achten, dass möglichst wenig Weizenmehlanteil dabei ist – im Idealfall gar keiner), Fuchsschwanzgewächse wie Quinoa und Amaranth, andere getreidealternativen wie Buchweizen sowie möglichst unverarbeitete Reissorten wie Wildreis oder Vollkornreis. Obst kann auch zu den gesunden Kohlenhydraten gezählt werden, genauso wie Hülsenfrüchte, also Bohnen und Erbsen. Und natürlich Kartoffeln in allen Formen und Farben.

Nicht so gesunde Kohlenhydrate

Kurzkettige Kohlenhydrate, also solche die schnell verdaut werden und zu dem gefürchteten Blutzucker-Spike führen, sind nicht per se verboten oder Tabu. Hier gilt grundsätzlich: je mehr Sport, vor allem Kraftsport ich mache, desto mehr davon hält mein Körper auch aus. Denn dann wird es schneller verstoffwechselt und in den Muskeln gespeichert. Man sollte diese Produkte aber eher in kleinen Mengen verzehren. Sie sollten definitiv den kleineren Anteil an den Kohlenhydraten ausmachen.

Beispiele für solche Kohlenhydrate sind: Weißmehlprodukte wie normale Nudeln, weißes Brot oder Süßgebäck, generell Süßigkeiten aller Art aber auch viele Fertigprodukte oder viele Milchprodukte und süße Getränke wie Limonaden oder Fruchtsäfte.

Die menge machts

Je nach Person sollte man mehr oder weniger Kohlenhydrate im Vergleich zu Fetten zu sich nehmen. Für den einen funktioniert die eine Tendenz besser, für den anderen die andere.

Eine gute Maßgabe für eine ausgewogene Ernährung mit Kohlenhydraten ist ca 1-2 Portionen pro Mahlzeit zu sich zu nehmen oder ca 4-6 Portionen täglich. Bei körperlich sehr aktiven Personen dürfen es auch ruhig 2-3 Portionen zusätzlich am Tag sein. Eine Portion entspricht dabei dem Volumen, dass man in etwa in seine hohle Hand bringen würde ohne das etwas herunter fällt.

Gesunde Fette

Auch bei den Fetten wollen wir mal alle Kontroverse beiseite lassen (mehr dazu hier) und uns einfach darauf einigen, dass Fette grundsätzlich Teil einer ausgewogenen Ernährung sein sollten.

Denn auch Fette sind essentiell für den Körper. Unsere Zellwände bestehen zum Großteil aus Fetten, sie sind ein wichtiger Energieträger und werden vor allem benutzt wenn wir uns mit geringer bis mittlerer Intensität Bewegen und spielen unter anderem auch eine sehr wichtige Rolle in der Hormonproduktion! Darüber hinaus spielen die essentiellen Omega-3 Fettsäuren eine sehr wichtige Rolle in der Entzündungsbekämpfung im Körper. Das ist in der heutigen Zeit extrem wichtig, da wir durch unsere Umwelt (Feinstaub zum Beispiel), durch zu geringe Bewegung, durch hohe Stresslevel und eben auch durch schlechte Ernährung die Entzündungswerte in unserem Körper oft sehr stark steigen lassen. Ein richtiges Verhältnis aus genügend Omega-3 Fetten und reduzierten Omega-6 Fetten und anderen Fettsäuren spielt da eine wichtige, ausgleichende Rolle.

In unserer Ernährung ist es aber oft schwierig gesunde Fette zu uns zu nehmen, da wir wie beim Zucker von allen Seiten mit eher ungesunden Fetten bombardiert werden. Damit sind vor allem die instriellen Fette gemeint, die oft in der Form von Trans Fetten daher kommen.

Grundsätzlich lässt sich auch hier sagen: je weniger verarbeitet das Fett ist, das wir essen, desto gesünder. Gute Fettquellen sind zum Beispiel Oliven- und Kokosnussöl, Nüsse und Samen, Avocados, Kakao aber auch tierische Quellen wie Käse, Butter und Eier sowie Fleisch und vor allem fettiger Fisch. Besonders bei den tierischen Quellen gilt wie beim Eiweiß: es sollte am besten aus biologischen, nachhaltigen Quellen kommen. Fleisch und Milch von Tieren, die sich frei bewegen können und Gras gefüttert sind ist beispielsweise deutlich höher an gesunden Fetten.

Die Menge machts

Auch hier gilt wie bei den Kohlenhydraten, dass es individuell unterschiedlich ist, ob man mehr Fette oder Kohlenhydrate zu sich nimmt. In einer ausgewogenen Ernährung ist aber auch hier eine gute Faustregel ca 1-2 Portionen gesundes Fett pro Mahlzeit zu sich zu nehmen oder 4-6 Portionen täglich. Eine Portion ist dabei in etwa das Volumen des eigenen Daumens.

Bei Fetten gilt es bei der Menge besonders achtsam zu sein, da 1g Fett mehr als doppelt so viel Energie mit sich bringt, wie 1g Kohlenhydrate und Proteine. Deshalb kann man sich schnell an Fett „überessen“.

Nahrungsergänzungsmittel nach Bedarf

Was Nahrungsergänzungsmittel angeht, also sogenannte Supplements, ist der Markt aktuell voll von lauter Produkten die einem als gesund angepriesen werden. Wirklich mit Studien belegt ist die Wirkung allerdings bei den wenigsten Supplements.

Generell sollten Nahrungsergänzungsmittel auch immer das sein: eine Ergänzung! Man sollte immer zuerst versuchen seinen Bedarf über eine ausgewogene Ernährung zu decken. Wenn man das nicht schafft oder spezifische Defizite hat, dann können Supplements aber durchaus Sinn machen. Folgende Supplements sind wissenschaftlich erwiesen durchaus Sinnvoll!

Eiweißpulver: Eines der häufigsten Supplements. Und das durchaus zurecht. Für bestimmte Ziele ist es schwer seinen Proteinbedarf nur über vollwertige Lebensmittel zu decken. Eiweißpulver können da eine einfache Lösung bieten.

Koffein: Koffein ist eine der wenigen legalen Substanzen, die erwiesenermaßen Leistungsfördernd sind. Man sollte beim Koffeinkonsum aber immer darauf achten rechtzeitig vor dem Schlafen aufzuhören, da sich das Koffein sonst negativ auf die Schlafqualität auswirken kann. der letzte Kaffee sollte spätestens gegen 3 Uhr Nachmittags getrunken werden.

Omega-3: Wie gerade beschrieben haben Omega-3 Fettsäuren im Körper sehr wichtige Funktionen und Studien zeigen recht deutlich, dass die Gesundheit profitiert, wenn wir sie in ausrechendem Maß zu uns nehmen. Das tun nur die wenigsten. Oder sagen wir das Verhältnis stimmt nicht. Denn Omega3 zu Omega 6 Fettsäuren sollten eigentlich im Verhältnis 1:2 bis 1:8 stehen. Durch unsere Ernährung ist das Verhältnis aber meistens eher bei 1:10 bis 1:20. Supplementierung macht auch hier also definitiv Sinn.

Vitamin D: Vitamin D übernimmt im Körper viele wichtige Funktionen ein wie im Immunsystem oder in der Kontrolle unseres Mineralhaushalts und Blutdrucks. Vitamin D bekommen wir dabei neben der Ernährung (Fettiger Meeresfisch, Eier oder Innereien sind zum Beispiel gute Quellen) vor allem durch Sonneneinstrahlung auf unserer Haut. Da diese in der kalten Jahreszeit aber nicht ausreichend ist, um genügend Vitamin D zu produzieren und wir meistens dieses Defizit nicht mit der Ernährung ausgleichen macht auch hier Supplementierung Sinn.

Fazit

Ernährung ist ein extrem wichtiger Baustein für die Gesundheit und Pflege unseres Körpers. Würden viele Menschen nur halb so viel Zeit und Geld in eine ausgewogene, gesunde Ernährung stecken, wie in die Auswahl passender Pflegeprodukte, könnten sie sich davon wahrscheinlich einen großen Teil sparen.

Wenn wir uns also unserer Körperpflege widmen wollen, dann sollten wir neben der grundlegenden Körperhygiene, ausreichend täglicher Bewegung und gezieltem Training auch die Ernährung bewusster angehen.

Wenn du, lieber Leser, das Gefühl hast dabei Unterstützung zu brauchen, dann schreib mir gerne über mein Kontaktformular wie ich dir helfen kann!

In dem nächsten Teil meiner Reihe geht es übrigens um die dritte große Säule der Körperpflege: Stressmanagement!